Farbenspiele – So wirken Farben am Arbeitsplatz

Farbenspiele - So wirken Farben am Arbeitsplatz

Farben wirken auf Menschen. Sie können mit Farben die Emotionen der Mitarbeitenden beeinflussen. Es werden bestimmte Stimmungen in uns ausgelöst und sogar unser Verhalten wird beeinflusst. Man unterscheidet «warme» Farben, wie Orange, Gelb oder Rot und »kalte« Farben, wie Lila, Grün oder Blau. Farben als Werkzeuge untersucht hat der Psychologe Carl Gustav Jung und seine Farbpsychologie.

Emotionen und Sinne von Farben beeinflusst

Über 3’000 Probanden wurden in einer Studie der Hochschule für angewandte Kunst und Wissenschaft (HAWK) unter anderem zum Thema Farbwahl am Arbeitsplatz befragt. Im Ergebnis zeigte sich, dass Farben auf unsere Sinne und Emotionen wirken und Einfluss nehmen können, wie wir kommunizieren, uns konzentrieren und entspannen können.

In einer Praxis oder einem Büro bestimmen deshalb auch Farben, ob wir uns wohl fühlen oder nicht. Denken Sie doch einmal darüber nach, die alten Wandfarben durch neue zu ersetzen bzw. beim Bezug neuer Räumlichkeiten sich gleich über die passenden Wandfarben Gedanken zu machen? Alternativ können einzelne Farbakzente mit farbigem Mobiliar oder entsprechenden Bildern gesetzt werden.

Grundsätzlich sollte beachtet werden, dass Farben in Büro- oder Praxisräumen eher sparsam verwendet werden sollen und die Farbenlehre bzw. Farbenpsychologie Beachtung findet. Jede Farbe kann mit negativen und positiven Assoziationen verbunden werden.

Wirkung der Primärfarben

Rot stimuliert und aktiviert
Rot hat eine positiv verstärkende Wirkung und kann Mitarbeitende stimulieren. Deshalb eignet sich die Farbe Rot gut für Besprechungsräume. Man braucht nicht gleich ganze Wände in Rot zu streichen. Die Farbe kann auch über einzelne Farbtupfer in Bildern oder mit entsprechenden farbigen Bezügen der Sitzmöbel gesetzt werden.

Die Farbe Rot eignet sich für alle Bereiche des Unternehmens, in denen gearbeitet wird. Soll z. B. bei Team-Meetings die Stimmung angeregt werden, eignen sich in diesen Räumen höhere Kontraste.

Grundsätzlich sollte Rot eher sparsam eingesetzt werden. Verwenden Sie Rot nicht als Hauptfarbe, da die Stimulation sonst zu stark werden kann.

Gelb fördert Entspannung und konzentriertes Arbeiten
Am Arbeitsplatz kann Gelb die Augen ermüden. Es wirkt stimulierend auf die Netzhaut. Setzen Sie zur Förderung von konzentriertem und kommunikativem Arbeiten die Farbe Gelb ein. Mischen Sie Gelb mit Weiss, wenn der Raum beruhigend und frisch wirken soll.

Wenn Sie Gelb in Räumen einsetzen möchten, in denen Sie häufiger Besprechungen abhalten, wie. z. B. Kritikgespräche mit Mitarbeitenden oder Gehaltsverhandlungen, sollten Sie mit dem Farbton etwas vorsichtig sein. Die Farbe kann leicht Aggressionen und Angst fördern, weshalb Gelb eher sparsam eingesetzt werden sollte.

Für Entspannungszonen hingegen ist Gelb gut geeignet. Die Erholung fördernden und Appetit anregenden Eigenschaften kommen hier mit dieser Farbe zur Geltung. Mischen Sie Gelb mit Weiss, fördert es das innere Gleichgewicht.

Blau fördert Selbstvertrauen und klares Denken
In der Regel verbinden wir mit Blau Himmel oder Meer. Phänomene aus der Natur, die weit weg erscheinen. Deshalb wirkt Blau entspannend und beruhigend. Je tiefer der Farbton, umso beruhigender.

Gut geeignet ist der Farbton, wenn Sie ruhig arbeiten wollen und vor schwierigen Problemlösungen stehen. Blau bietet sich an, wenn Sie einen separaten Besprechungsraum nutzen, weil es klares Denken und Selbstvertrauen der Besprechungsteilnehmer fördert. Es besteht eine grössere Chance gemeinsame Besprechungsziele in entspannter Atmosphäre zu erreichen.

Weiss am besten mit anderen Farben mischen
Oftmals findet man in Büro- oder Praxisräumen weisse Wände vor. Die Farbe Weiss ist reflektierend und kann Augen auf die Dauer ermüden. Weiss steht für Sterilität und Sauberkeit (Krankenhaus, Arzt- und Zahnarztpraxen, Labore) und wirkt deshalb nicht besonders stimulierend oder aktivierend.

Weiss sollten Sie deshalb immer mit anderen Farben mischen für Räume, die für Entspannung vorgesehen sind. Die Farbe wirkt sonst zu nüchtern. Die Kombination Gelb oder Orange eignet sich dafür beispielsweise.

Von Farbexperten wird empfohlen, grundsätzlich kein reines Weiss einzusetzen, sondern immer getönte Weissfarben.

Neutrale Farben und ihre Wirkung

Wenig Sättigung und Buntton besitzen neutrale Farben. Sie verfügen nur über eine geringe Leuchtkraft. Eierschale, Sand oder Beige sind neutrale Farben. Sie entstehen aus verschiedenen Mischungsverhältnissen der Primärfarben Rot, Gelb und Blau.

Den Beobachter in die Weite lenken helle Puderfarben oder auch Weiss bzw. gebrochenes Weiss. Sie sind für kleine Räume geeignet, die durch helle Wand- und/oder Deckenfarben grösser wirken. Neutrale Farben mindern Angst und geistige Hyperaktivität und stehen für inneren Frieden, Sicherheit und körperliches Wohlbefinden.

Möchten Sie Kommunikation und konzentriertes Arbeiten fördern, können Sie neutrale Farben einsetzen. Wirken Ihnen die Farben zu fade, kombinieren Sie sich einfach mit anderen Farben. Zu den negativen Eigenschaften von neutralen Farben sind Rot und Blau beispielsweise Kontrapunkte.

Fazit

Farben nehmen Einfluss auf unseren Körper. Er bemerkt bereits unterbewusst, was von ihm verlangt wird, also z. B. Konzentration und Erholung oder Kommunikation. Die Farben sollten das Image Ihres Unternehmens widerspiegeln. Stellen Sie sich dabei Fragen wie: Welcher Charakter soll vermittelt, welche Atmosphäre geschaffen werden? Damit wird klar, dass in Arztpraxen andere Farblösungen gefragt sind als in einer Anwaltskanzlei.

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